Zitat aus dem Artikel: «Gesunde Menschen können bis auf wenige Ausnahmen auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten. Bei leicht erhöhtem Cholesterinspiegel helfen oft schon regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie eine ausgewogene Ernährung, die Werte zu normalisieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag, etwa aus Vollkornprodukten, Beerenobst, Nüssen, Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen oder Gemüse wie Karotten oder Paprika. Diese Lebensmittel liefern zudem sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidanzien, die vor den Folgen erhöhter Blutfettwerte schützen. »Eine gesunde Ernährung wirkt positiv auf den Cholesterinspiegel, weil alle gesundheitsfördernden Bestandteile der Lebensmittel synergistisch wirken«, erklärt Julia Stingl.»
Anmerkung zum Artikel »Bittere Pillen ohne Power«
Ein wichtiger Artikel, der die Problematik rund um Nahrungsergänzungsmittel treffend beleuchtet. Wer sich gesund, abwechslungsreich und pflanzlich ernährt, benötigt in der Regel keine Nahrungsergänzungsmittel – mit einigen wenigen, aber bedeutenden Ausnahmen:
Generell gilt: Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht vorsorglich und beliebig eingenommen werden, sondern gezielt bei nachgewiesenem Bedarf oder begründeter Risikokonstellation – idealerweise begleitet durch ärztliche Diagnostik.
Auffallend ist, dass im Artikel einmal mehr die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zitiert wird. Interessanterweise empfiehlt die DGE zur Senkung des Cholesterinspiegels ausschliesslich pflanzliche Lebensmittel – also solche, die reich an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidanzien sind. Dennoch lehnt sie offiziell eine rein pflanzliche Ernährung ab und empfiehlt weiterhin tierliche Produkte als Bestandteil einer vermeintlich «ausgewogenen Ernährung». Diese Haltung erscheint widersprüchlich, denn sie ignoriert die überwältigende wissenschaftliche Evidenz zu den gesundheitlichen Risiken tierlicher Produkte. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die DGE um die Vorzüge einer pflanzenbasierten Ernährung genau weiss – sich aber politisch, ideologisch und institutionell (noch) nicht zu einer klaren, konsistenten Position durchringen kann.
Kurzum: Der Artikel ist ein wertvoller Beitrag zur Aufklärung – er sollte Anlass geben, nicht nur die Werbeversprechen von Herstellern, sondern auch die Ernährungsempfehlungen etablierter Institutionen kritisch zu hinterfragen.